Die Geschichte der Mattgratbahn ist eng mit der Geschichte des Bürgenstocks verknüpft.
Der Besitzer des ehemaligen Hotels Waldheim auf dem Bürgenstock, Theodor Amstutz (1873-1950), hatte Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Mattgrat ein Hotel gebaut. Ein bisschen im Stil des Hotels auf der Honegg thronte es mitten auf dem Grat. Um den Aufenthalt für die Gäste attraktiver zu machen, baute Amstutz eine Luftseilbahn vom Hotel hinunter zum See, zur Undermatt. Dort hatte Amstutz ein Strandbad eingerichtet samt einer Anlegestelle für Schiffe. Auch sein eigenes Schiff war dort stationiert. Damit holte seine er die Gäste in Weggis und Kehrsiten ab. Mit der Luftseilbahn schwebten sie dann zum Hotel. Die Luftseilbhahn Undermatt – Mattgrat war also der elegante Zubringer für das Hotel Mattgrat.
Realisiert wurde die Pendelbahn 1934 durch die Firma Oehler. Die Bahn überwand auf einer Länge von 350 Metern einen Höhenunterschied von 310 Metern und ist damit äusserst steil. Die Kabine bot für vier Personen Platz.
Am 15. Mai 1972 brannte das Hotel Mattgrat nieder. Der Betrieb der Bahn wurde eingestellt. Sie transportierte noch einige Zeit Wandernde. Nach Erlöschen der Konzession für die Personenbeförderung wurde die Bahn bis im Jahr 2010 für Materialtransporte genutzt. Später wurden die Seiler auf den Boden gelegt. Die Berg- und Talstationen samt Gondeln aber gibt es noch. Sie verhindern, dass eine Hotel- und Seilbahngeschichte in Vergessenheit gerät.
Quellen:
Flüeler-Martinez, Josef: Im Land der 100 Bahnen, Eigenverlag, 2010.
Wikipedia, Stichwort Exklave Bürgenstock, 17. April 2020.
Mündliche Auskünfte, Werner Businger, Ennetbürgen.